Um den steigenden Patientenzahlen gerecht zu werden und die Patientenversorgung in der Zeit der baulichen Generalssanierung komplett zu sichern, expandiert das St. Anna Krankenhaus.
Sulzbach-Rosenberg. Am St. Anna Krankenhaus in Sulzbach-Rosenberg geht dieser Tage ein komplett neu erstellter Anbau in Betrieb. In einer extrem schnellen Bauzeit von gerade mal fünf Monaten vor Ort wurde hier eine Erweiterung von insgesamt ca. 1.200 Quadratmetern auf zwei Stockwerken verwirklicht. Die Nutzung des Gebäudes wird sich die Physiotherapie im Erdgeschoss und die Intensivstation im ersten Obergeschoss teilen. Das Gebäude wurde als Modulbau errichtet. Das bedeutet, dass die einzelnen Raummodule bereits im Werk des Auftragnehmers vorgefertigt wurden und bereits teil-ausgebaut angeliefert wurden. Vor Ort erfolgte anschließend die Fertigstellung des Innenausbaus sowie das Schließen der Fassaden- und Dachflächen. Insgesamt wurden 37 Module angeliefert.
Die Erweiterung war primär für die Unterbringung der Intensivstation notwendig. Diese wird in den weiteren anstehenden Sanierungsmaßnahmen im Rahmen des zweiten Bauabschnitts im Bestand saniert und erweitert. Eine Verlagerung innerhalb des St. Anna Krankenhauses hätte zu erheblichen Einschränkungen in der Patientenversorgung führen müssen. An der neuen Stelle kann der Patientenbetrieb in Ruhe und abgeschieden vom Baulärm vollständig aufrechterhalten werden. Dies ist aus Sicht aller Beteiligten ein wesentliches Qualitätsmerkmal für die Betreuung und Versorgung dieser besonders beeinträchtigten Patientengruppe. Ein weiterer wesentlicher Vorteil für die Patientenversorgung stellt die Unterbringung in 1-Bett-Zimmern dar. Auf diese Weise können die Patienten wesentlich individueller und unter höchsten hygienischen Gesichtspunkten versorgt werden.
Das Herz der erweiterten Physiotherapie im Erdgeschoss stellt der große Therapie- und Trainingsraum dar. Auf insgesamt mehr als 150 Quadratmetern stehen hier mehr als 20 Geräte für Kardiotraining und Aufbautraining zur Verfügung. Der Bereich wird um drei neue Behandlungsräume für Therapien ergänzt. Zudem wurden für die Patient:innen Umkleide- und Sanitärbereich integriert.
Das Gebäude ist im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss an das Bestandsgebäude des St. Anna Krankenhauses barrierefrei angebunden. Diese passgenauen Anbindungen stellten bei Aufbau des Gebäudes eine besondere Herausforderung dar. Den Übergang von alt zu neu bemerkt man nun nur noch aufgrund der neuen Oberflächen innerhalb des Gebäudes.
Selbstverständlich wurde das Gebäude nicht nur im Hinblick auf die interimsweise Verlagerung der Intensivstation entworfen und gebaut. Die Physiotherapie wird langfristig im Erdgeschoss betrieben. Die Patientenzimmer im ersten Obergeschoss, jetzt als Einzelzimmer genutzt, wurden so geplant und ausgeführt, dass in der Folgenutzung auch zwei Patient:innen versorgt werden können. Diese Nutzung wird notwendig werden, wenn nach Abschluss des derzeit laufenden zweiten Bauabschnitts die Sanierung der Pflegebereiche im dritten und vierten Obergeschoss des Hauptgebäudes starten wird. Teilbereiche der Stationen können dann in den neuen Anbau verlagert werden und nach Sanierung des Bestandes wieder dorthin zurückziehen.
Obwohl der Begriff Modulbau zunächst eine provisorische Ausführung vermuten lässt, ist dies in der Ausführung in keinerlei Bereichen zu erahnen. Das Gebäude wurde im energiesparenden KfW55-Standard erstellt und erfüllt somit alle Anforderungen an die Energieeinsparverordnungen. Somit kann das Gebäude auch langfristig kostengünstig und wirtschaftlich betrieben werden. Insgesamt fallen für diesen Neubau Investitionen von 4,8 Mio. Euro an. Diese sind vom Kommunalunternehmen selbst zu tragen, da entsprechende Interimsmaßnahmen in der Finanzierung von Krankenhausbaumaßnahmen nicht vorgesehen sind und somit überhaupt nicht gefördert werden.
Landrat Richard Reisinger betont aber: „Es handelt sich um eine Investition in die Zukunft – für eine adäquate, qualitativ hochwertige wohnortnahe Patientenversorgung in der Region.
Dem Landkreis ist die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung ein wichtiges Anliegen. Für eine professionelle Betreuung sind auch geeignete Rahmenbedingungen notwendig. Ich freue mich deshalb, dass in diesem neuen Gebäude unsere Mitarbeiter eine angenehme Arbeitsatmosphäre vorfinden werden und unsere Patienten in noch besserer Qualität versorgt werden können.“
Vorstand Roland Ganzmann bedankt sich für den großen Rückhalt von Seiten des Landkreises als Träger des Kommunalunternehmens.
Ohne die finanzielle Unterstützung durch den Landkreis wäre die vollständige Aufrechterhaltung der Intensivmedizin am Standort Sulzbach-Rosenberg während des mehrjährigen Neubaus des Rucksackbaus unmöglich gewesen.
Es hat sich aber nicht erst in der Corona-Pandemie gezeigt, dass die Intensivstation des St. Anna Krankenhauses ein integraler und unverzichtbarer Bestandteil in der stationären Patientenversorgung der erweiterten Region ist.
Ganzmann dankt auch all seinen Beschäftigten für die Mithilfe von der Konzeption zur konkreten Umsetzung bis hin zum Anpacken beim Umzug.
„Vieles funktioniert bei uns völlig selbstverständlich und ohne viel Aufhebens. Darauf und auf dieses tolle Miteinander bin ich immer wieder sehr stolz“.
St. Anna KrankenhausKrankenhausstr. 16 |
St. Johannes KlinikKrankenhausstr. 1 |